Die Finanzierung von Rente und Pflege ist ein zentrales Thema in den Programmen der Parteien zur Bundestagswahl 2025. Doch die Chancen, die in der Immobilienrente stecken, finden darin keine Beachtung. Darauf macht die WIR WohnImmobilienRente GmbH aufmerksam.
Das Rentenniveau in Deutschland soll trotz demografischer Herausforderungen gehalten werden. Um dies zu erreichen, schlagen die Parteien unter anderem eine stärkere Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung sowie steuerliche Anreize für das Arbeiten im Rentenalter vor. Zusätzlich wird über eine Ergänzung des Umlagesystems durch kapitalgedeckte Komponenten diskutiert, um die Finanzierung langfristig zu sichern.
Auch Pflegebedürftigkeit dürfe kein Armutsrisiko darstellen. Darüber besteht parteiübergreifend Konsens. Deshalb sehen die Wahlprogramme zum Beispiel Maßnahmen wie die Begrenzung der Eigenanteile in der stationären Langzeitpflege und die Einführung einer Pflegevollversicherung vor, die durch Steuermittel unterstützt wird. Für ein deutschlandweites Medienecho sorgte der Vorschlag von Bündnis 90/Die Grünen, künftig auch Sozialabgaben auf Einnahmen aus Kapitalvermögen zu erheben.
Der Haken dabei: „Alle vorgeschlagenen Maßnahmen zielen auf eine Vergesellschaftung der Kosten ab. Wie belastbar solche Pläne angesichts der demografischen Entwicklung sind, erscheint allerdings fraglich“, sagt Dr. Georg F. Doll, geschäftsführender Gesellschafter der WIR WohnImmobilienRente GmbH.
Wohneigentum als Schutz vor Altersarmut
Das Potenzial von Wohneigentum zum Schutz vor Altersarmut haben die meisten Parteien erkannt. Um den Zugang zu Eigentum zu erleichtern, werden in den Programmen zur Bundestagswahl Maßnahmen wie die Senkung der Grunderwerbsteuer, Förderprogramme für bestimmte Zielgruppen und die Reduktion der Kaufnebenkosten vorgestellt.
Immobilienrenten kommen in den Wahlprogrammen der Parteien, die Chancen auf den Einzug in den Bundestag haben, dennoch nicht vor. Dabei ist ihr Potenzial riesig: In Deutschland gibt es laut der WIR WohnImmobilienRente aktuell circa 6 Millionen Eigenheimbesitzer, die älter als 65 Jahre sind. Der Wert dieses Immobilienvermögens liegt bei rund 1.800 Milliarden Euro. Laut Umfragen wollen über 75 Prozent der Deutschen auch im höheren Alter ihre Immobilie weiter bewohnen. Wenn davon circa 30 Prozent ein Interesse an einer Immobilienrente hätten, würde dies ein Mobilisierungspotenzial von rund 400 Milliarden Euro bedeuten.
Wenige Anpassungen, große Wirkung
„Es ist erstaunlich, dass diese Möglichkeit in der politischen Diskussion so wenig Beachtung findet“, sagt Dr. Georg F. Doll. „Wenige gesetzliche Anpassungen könnten die Akzeptanz der Immobilienrente deutlich steigern. Dazu zählen die Präzisierung des Zinseszinsverbots und die Einführung eines kollektiven Risikofonds um Langlebigkeitsrisiken besser abzusichern. Auch muss der Gesetzgeber stärker auf die Banken einwirken, die im BGB geschaffene Lösung des Immobilienverzehrkredites – auch Umkehrhypothek genannt – den Kunden anzubieten. Dieser ist nach unserer Erfahrung für Eigenheimbesitzer eine attraktive Option. Für die Umsetzung mangelt es aber an der Bereitschaft der Banken.“
Die WIR WohnImmobilienRente GmbH plädiert deshalb dafür, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu modernisieren und damit den Zugang zur Liquidität, die im Immobilienvermögen gebunden ist, zu erleichtern. „So könnten Immobilienrenten nicht nur die Eigenverantwortung stärken, sondern auch einen Beitrag zur Verbesserung der Alterseinkommen leisten“, erklärt Georg F. Doll.
Hintergrund:
Immobilienrenten ermöglichen es, Geld, das in der eigenen Immobilie gebunden ist, für das Einkommen im Alter zu nutzen und gleichzeitig darin wohnen zu bleiben. Hierfür gibt es verschiedene Modelle, wie zum Beispiel die Leibrente – auch Haus- oder Immobilienrente genannt –, den Teilverkauf, die Umkehrhypothek und spezielle Seniorenkredite. Weitere Informationen unter www.immorente.de.
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